Das Algorithmic Accountability Reporting Fellowship, initiiert von AlgorithmWatch, hat es sich zum Ziel gesetzt, die sozialen Auswirkungen automatisierter Systeme zu untersuchen und aufzudecken. Mit einer neuen Kohorte von neun Fellows, die aus verschiedenen Ländern wie Deutschland, der Schweiz, Belgien, Rumänien, den Niederlanden, Italien und Spanien stammen, setzt das Fellowship seine Mission fort, die Transparenz und Verantwortlichkeit im Umgang mit Algorithmen und künstlicher Intelligenz (KI) zu fördern. Die Forschungsarbeiten der Fellows beleuchten kritische Themen wie Umweltkosten, Datenschutzverletzungen und den Einsatz von KI durch Militär und rechtsextreme Gruppen. Die Schwerpunkte des Fellowships liegen dabei insbesondere auf dem Einfluss von großen automatisierten Modellen und den damit verbundenen Verletzungen von Rechten entlang der Produktions- und Lieferketten.
Die neuen Fellows
Die neuen Fellows bringen vielfältige Expertise mit. Raluca Besliu, eine rumänische Journalistin, untersucht die psychologischen und sozialen Auswirkungen von Deepfakes, insbesondere auf weibliche Politiker. Adrienne Fichter, eine Schweizer Tech-Journalistin, beschäftigt sich mit digitaler Ethik, Datenschutz, Big Tech, Cybersicherheit und KI, mit Fokus auf der Schnittstelle zwischen Demokratie und Technologie. Laura Galaup, eine spanische Reporterin, wird untersuchen, wie rechtsextreme Organisationen KI zur Verbreitung von Verschwörungstheorien und Hassreden nutzen. Marguerite Meyer, eine Schweizer Journalistin, analysiert den Schweizer militärisch-industriellen KI-Komplex. Aniket Narawad, ein Datenjournalist aus Berlin und Brüssel, fokussiert sich auf die Nachhaltigkeit von Rechenzentren in Deutschland und Europa. Balz Oertli, ebenfalls aus der Schweiz, arbeitet zu Big Tech-Regulierung. Anna Toniolo, eine italienische Journalistin, befasst sich mit Ungleichheiten, Genderfragen und Klimakonflikten in der Online-Sphäre. Zwei weitere Fellows werden aus Gründen des Datenschutzes nicht namentlich genannt.
Forschungsschwerpunkte
Die Forschungsarbeiten der Fellows decken eine breite Palette dringender Themen ab. Ein Schwerpunkt liegt auf den Umweltkosten der digitalen Infrastruktur, insbesondere im Zusammenhang mit dem Bau von Rechenzentren und den damit verbundenen lokalen Konflikten. Des Weiteren werden Datenausbeutungspraktiken untersucht, die individuelle Rechte verletzen. Die Fellows analysieren zudem die Entwicklung und den Einsatz von KI durch militärische Organisationen sowie die Anwendung von KI-Tools durch rechtsextreme Gruppen und politische Akteure. Ein besonderes Augenmerk wird auf die ethischen und sozialen Implikationen dieser Technologien gelegt, um ein tieferes Verständnis für deren potenziellen Schaden und Nutzen zu gewinnen.
Ziele und Methoden
Das Algorithmic Accountability Reporting Fellowship verfolgt das Ziel, qualitativ hochwertige und unabhängige Recherchen zu fördern, die die komplexen Zusammenhänge zwischen Algorithmen, KI und Gesellschaft aufdecken. Die Fellows werden während des sechsmonatigen Programms finanziell unterstützt und erhalten Mentoring durch erfahrene Experten von AlgorithmWatch und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Die Teilnahme an einer renommierten europäischen Technologiekonferenz am Ende des Programms bietet den Fellows die Möglichkeit, ihre Arbeit einem breiten Publikum vorzustellen und sich mit anderen Forschern und Praktikern zu vernetzen.
Unterstützung und Netzwerk
Das Fellowship bietet den Fellows ein umfassendes Unterstützungsnetzwerk. Dazu gehören nicht nur die finanzielle Förderung und das Mentoring, sondern auch die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Fellows und Experten aus verschiedenen Disziplinen. Dieses Netzwerk ermöglicht es den Fellows, ihre Forschungsergebnisse zu validieren, neue Perspektiven zu gewinnen und von den Erfahrungen anderer zu lernen. Die Zusammenarbeit und der interdisziplinäre Ansatz sind dabei zentrale Elemente des Programms.
Fazit
Das Algorithmic Accountability Reporting Fellowship leistet einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Auswirkungen von Automatisierung und künstlicher Intelligenz auf die Gesellschaft. Mit der Unterstützung von neun neuen, hochqualifizierten Fellows wird das Fellowship weiterhin kritische Fragen aufwerfen und Transparenz im Umgang mit Algorithmen fördern. Die zukünftige Forschung wird sich besonders auf die grundlegenden Fragen der großen automatisierten Modelle und den damit verbundenen Verletzungen von Rechten konzentrieren. Die Ergebnisse des Programms werden dazu beitragen, eine informiertere und verantwortungsvollere Entwicklung und Anwendung von KI und Algorithmen zu fördern.