AI vs. Machine Learning vs. Deep Learning: Unterschiede einfach erklärt

Die Begrif­fe Künst­li­che Intel­li­genz (KI), Machi­ne Lear­ning (ML) und Deep Lear­ning (DL) sind in aller Mun­de und prä­gen zuneh­mend unse­ren All­tag sowie die Geschäfts­welt. Oft wer­den sie jedoch syn­onym ver­wen­det, obwohl sie unter­schied­li­che Kon­zep­te beschrei­ben, die in einer hier­ar­chi­schen Bezie­hung zuein­an­der ste­hen. Die­se Begriffs­ver­wir­rung erschwert das Ver­ständ­nis der jewei­li­gen Tech­no­lo­gien und ihrer Poten­zia­le. Die­ser Arti­kel beleuch­tet die genau­en Unter­schie­de zwi­schen KI, Machi­ne Lear­ning und Deep Lear­ning, erklärt ihre Zusam­men­hän­ge und ver­an­schau­licht, wie die­se Tech­no­lo­gien die Zukunft gestal­ten. Was genau ver­birgt sich hin­ter jedem die­ser Begrif­fe und wie las­sen sie sich von­ein­an­der abgren­zen?

Was ist Künstliche Intelligenz (KI)?

Künst­li­che Intel­li­genz (Arti­fi­ci­al Intel­li­gence, AI) ist das umfas­sends­te und über­ge­ord­ne­te Kon­zept in die­sem Feld. Sie bezeich­net die Fähig­keit von Maschi­nen oder Soft­ware­sys­te­men, mensch­li­che kogni­ti­ve Fähig­kei­ten wie das Ler­nen, die Pro­blem­lö­sung, die Wahr­neh­mung der Umge­bung und die Ent­schei­dungs­fin­dung zu imi­tie­ren. Das über­ge­ord­ne­te Ziel der KI ist es, Sys­te­me zu schaf­fen, die intel­li­gent agie­ren kön­nen, um Auf­ga­ben aus­zu­füh­ren, die tra­di­tio­nell mensch­li­che Intel­li­genz erfor­dern. Dabei geht es nicht dar­um, das mensch­li­che Gehirn exakt nach­zu­bil­den, son­dern viel­mehr dar­um, intel­li­gen­te Ver­hal­tens­wei­sen zu simu­lie­ren.

His­to­risch reicht das Kon­zept der KI weit zurück, geprägt durch Visio­nen von den­ken­den Maschi­nen. Wann genau der Begriff geprägt wur­de, ist umstrit­ten, oft wird der Dart­mouth Work­shop im Jahr 1956 als Geburts­stun­de der KI als aka­de­mi­sches Feld genannt.

Man unter­schei­det grob zwi­schen zwei Haupt­ar­ten von KI:

  1. Schwa­che KI (Nar­row AI oder Weak AI): Dies ist die Art von KI, die wir heu­te erle­ben. Sie ist dar­auf spe­zia­li­siert, eine oder eine sehr begrenz­te Anzahl spe­zi­fi­scher Auf­ga­ben zu lösen. Bei­spie­le hier­für sind Sprach­as­sis­ten­ten, Bil­der­ken­nungs­sys­te­me, Spam­fil­ter oder Emp­feh­lungs­sys­te­me. Sie kön­nen in ihrem spe­zi­fi­schen Bereich oft mensch­li­che Exper­ten über­tref­fen, ver­fü­gen aber über kein all­ge­mei­nes Ver­ständ­nis oder Bewusst­sein.
  2. Star­ke KI (Gene­ral AI oder Strong AI): Dies ist eine hypo­the­ti­sche Form der KI, die über all­ge­mei­ne kogni­ti­ve Fähig­kei­ten auf oder über dem Niveau eines Men­schen ver­fü­gen wür­de. Eine Star­ke KI könn­te jede intel­lek­tu­el­le Auf­ga­be ler­nen und aus­füh­ren, die ein Mensch kann. Sie exis­tiert der­zeit nur in der Theo­rie und Sci­ence-Fic­tion.

Wer ent­wi­ckelt und nutzt KI? Dies sind typi­scher­wei­se Unter­neh­men (Tech­no­lo­gie­kon­zer­ne, aber zuneh­mend auch KMUs), For­schungs­in­sti­tu­te, Uni­ver­si­tä­ten und Behör­den. Wo wird KI ange­wen­det? Prak­tisch über­all: in der Medi­zin (Dia­gno­se­un­ter­stüt­zung), im Finanz­we­sen (Betrugs­er­ken­nung), in der Auto­mo­bil­in­dus­trie (auto­no­mes Fah­ren), in der Pro­duk­ti­on (Robo­tik, Qua­li­täts­kon­trol­le), im Mar­ke­ting (Kun­den­ana­ly­se) und in unse­rem All­tag (Smart­phones, Strea­ming-Diens­te). War­um der Boom? Die expo­nen­ti­el­le Zunah­me von Daten, die Ver­füg­bar­keit enor­mer Rechen­leis­tung (Stich­wort Cloud Com­pu­ting) und die Ent­wick­lung aus­ge­feil­ter Algo­rith­men haben die Fort­schrit­te in der KI in den letz­ten Jah­ren mas­siv beschleu­nigt. Das Wie der KI-Sys­te­me vari­iert stark, von ein­fa­chen regel­ba­sier­ten Sys­te­men bis hin zu kom­ple­xen maschi­nel­len Lern­mo­del­len.

Machine Learning (ML): Lernen aus Daten

Machi­ne Lear­ning (ML), oder Maschi­nel­les Ler­nen, ist ein zen­tra­ler Teil­be­reich der Künst­li­chen Intel­li­genz (KI). Statt expli­zit für jede ein­zel­ne Auf­ga­be mit fes­ten Regeln pro­gram­miert zu wer­den, kon­zen­triert sich ML dar­auf, Sys­te­men die Fähig­keit zu geben, aus Daten zu ler­nen und sich im Lau­fe der Zeit zu ver­bes­sern, ohne neu pro­gram­miert wer­den zu müs­sen. Dies ist das “Wie” von ML: Durch die Ana­ly­se gro­ßer Men­gen von Daten ler­nen Algo­rith­men, Mus­ter zu erken­nen, Zusam­men­hän­ge zu ver­ste­hen und auf Basis die­ser Erkennt­nis­se Vor­her­sa­gen oder Ent­schei­dun­gen zu tref­fen.

Das grund­le­gen­de Prin­zip des Maschi­nel­len Ler­nens basiert dar­auf, ein Modell auf einem Daten­satz zu trai­nie­ren. Das Modell passt dabei sei­ne inter­nen Para­me­ter an, um die Mus­ter in den Daten best­mög­lich abzu­bil­den. Sobald das Modell trai­niert ist, kann es auf neue, ihm bis­her unbe­kann­te Daten ange­wen­det wer­den, um Vor­her­sa­gen zu tref­fen oder Auf­ga­ben zu lösen.

Es gibt drei Haupt­ar­ten des Maschi­nel­len Ler­nens:

  1. Über­wach­tes Ler­nen (Super­vi­sed Lear­ning): Hier wer­den dem Algo­rith­mus gela­bel­te Daten prä­sen­tiert, d.h., die Ein­ga­be­da­ten sind mit den kor­rek­ten Aus­ga­ben ver­knüpft. Der Algo­rith­mus lernt, die Ein­ga­ben den Aus­ga­ben zuzu­ord­nen. Bei­spie­le sind die Klas­si­fi­zie­rung von E‑Mails als Spam oder Nicht-Spam (Input: E‑Mail-Text, Out­put: Label “Spam” oder “Nicht-Spam”) oder die Vor­her­sa­ge von Haus­prei­sen basie­rend auf Merk­ma­len wie Grö­ße und Lage (Input: Haus­merk­ma­le, Out­put: Preis).
  2. Unüber­wach­tes Ler­nen (Unsu­per­vi­sed Lear­ning): Bei die­ser Metho­de wer­den dem Algo­rith­mus unge­la­bel­te Daten gege­ben. Das Ziel ist, ver­bor­ge­ne Mus­ter, Struk­tu­ren oder Zusam­men­hän­ge in den Daten selbst zu ent­de­cken. Bei­spie­le sind das Clus­te­ring von Kun­den in ver­schie­de­ne Seg­men­te basie­rend auf ihrem Kauf­ver­hal­ten oder die Erken­nung von Anoma­lien in Netz­werk­da­ten.
  3. Bestär­ken­des Ler­nen (Rein­force­ment Lear­ning): Hier lernt ein Agent durch Ver­such und Irr­tum in einer Umge­bung. Der Agent führt Aktio­nen aus und erhält dafür posi­ti­ve oder nega­ti­ve Beloh­nun­gen. Ziel ist es, eine Stra­te­gie (Poli­cy) zu erler­nen, die die kumu­lier­te Beloh­nung maxi­miert. Bei­spie­le sind das Trai­ning von Robo­tern für bestimm­te Auf­ga­ben, das Steu­ern auto­no­mer Fahr­zeu­ge oder das Trai­ning von Spiel-Algo­rith­men (wie Alpha­Go).

Machi­ne Lear­ning ist die trei­ben­de Kraft hin­ter vie­len moder­nen KI-Anwen­dun­gen. Wer nutzt ML? Prak­tisch jeder, der mit gro­ßen Daten­men­gen arbei­tet: von Tech-Unter­neh­men über Finanz­in­sti­tu­te bis hin zu For­schern und Ent­wick­lern in fast jeder Bran­che. Wo und wann wird ML ein­ge­setzt? Über­all dort, wo daten­ge­steu­er­te Vor­her­sa­gen oder Ent­schei­dun­gen getrof­fen wer­den müs­sen, bei­spiels­wei­se bei der per­so­na­li­sier­ter Wer­bung, der Kre­dit­wür­dig­keits­prü­fung, der War­tungs­vor­her­sa­ge bei Maschi­nen oder der medi­zi­ni­schen Bild­ana­ly­se. War­um ist ML so wir­kungs­voll? Weil es Sys­te­men ermög­licht, sich dyna­misch an neue Daten anzu­pas­sen und kon­ti­nu­ier­lich bes­ser zu wer­den, ohne dass mensch­li­che Pro­gram­mie­rer jeden Ein­zel­fall expli­zit berück­sich­ti­gen müs­sen. Es ist ein mäch­ti­ges Werk­zeug, um Intel­li­genz in Sys­te­men zu rea­li­sie­ren.

Deep Learning (DL): Die Kraft der Neuronalen Netze

Deep Lear­ning (DL) stellt einen fort­schritt­li­chen und spe­zia­li­sier­ten Ansatz inner­halb des Machi­ne Lear­nings dar und hat sich in den letz­ten Jah­ren als beson­ders wir­kungs­voll erwie­sen, ins­be­son­de­re bei der Ver­ar­bei­tung kom­ple­xer, unstruk­tu­rier­ter Daten. Der Kern von Deep Lear­ning liegt in der Ver­wen­dung von künst­li­chen neu­ro­na­len Net­zen (KNN), die aus einer Viel­zahl von mit­ein­an­der ver­bun­de­nen Schich­ten bestehen. Die­se Struk­tur ist lose an die Arbeits­wei­se des mensch­li­chen Gehirns ange­lehnt und ermög­licht es den Netz­wer­ken, auf meh­re­ren Abs­trak­ti­ons­ebe­nen aus Daten zu ler­nen.

Der ent­schei­den­de Unter­schied zu tra­di­tio­nel­len Machi­ne-Lear­ning-Ansät­zen ist die Anzahl der Schich­ten zwi­schen der Ein­ga­be- und der Aus­ga­be­schicht. Bei Deep Lear­ning spricht man von “tie­fen” Netz­wer­ken, da sie typi­scher­wei­se vie­le ver­bor­ge­ne Schich­ten auf­wei­sen. Jede Schicht im Netz­werk lernt, bestimm­te Merk­ma­le oder Mus­ter in den Ein­gangs­da­ten zu erken­nen. So könn­te ein Deep-Lear­ning-Modell, das Bil­der von Gesich­tern ana­ly­siert, in den ers­ten Schich­ten Kan­ten und Lini­en erken­nen, in den mitt­le­ren Schich­ten kom­ple­xe­re For­men wie Augen oder Nasen, und in den obe­ren Schich­ten schließ­lich gan­ze Gesich­ter.

Die­se hier­ar­chi­sche Merk­malsextrak­ti­on ermög­licht es Deep-Lear­ning-Model­len, Mus­ter in sehr gro­ßen und kom­ple­xen Daten­sät­zen zu erken­nen, die für tra­di­tio­nel­le Algo­rith­men schwer zugäng­lich wären. Ein gro­ßer Vor­teil ist dabei, dass bei Deep Lear­ning oft kei­ne manu­el­le Fea­ture-Extrak­ti­on mehr not­wen­dig ist. Das Modell lernt selbst­stän­dig, wel­che Merk­ma­le rele­vant sind, um eine bestimm­te Auf­ga­be zu lösen. Dies ist beson­ders nütz­lich bei der Ver­ar­bei­tung von Bil­dern, Vide­os, Audio­auf­nah­men oder Tex­ten.

Wich­ti­ge Anwen­dungs­be­rei­che für Deep Lear­ning umfas­sen die Bild- und Sprach­er­ken­nung, die Ver­ar­bei­tung natür­li­cher Spra­che (Natu­ral Lan­guage Pro­ces­sing, NLP), die Objekt­er­ken­nung und die auto­ma­ti­sier­te Ent­schei­dungs­fin­dung. Trotz der beein­dru­cken­den Fähig­kei­ten erfor­dert Deep Lear­ning oft sehr gro­ße Men­gen an gela­bel­ten Daten und erheb­li­che Rechen­res­sour­cen für das Trai­ning der Model­le. Die Bezie­hung zwi­schen Neu­ro­na­len Net­zen und Deep Lear­ning sowie die Bedeu­tung der vie­len Schich­ten wird in die­ser wei­ter­füh­ren­den Quel­le gut erklärt: Neu­ral Net­works vs Deep Lear­ning — Dif­fe­rence Bet­ween Arti­fi­ci­al … – Die­se Quel­le hebt her­vor, wie Deep Lear­ning neu­ro­na­le Net­ze mit vie­len Schich­ten nutzt, um kom­ple­xe Mus­ter zu ver­ar­bei­ten.

AI vs. Machine Learning vs. Deep Learning: Die Kernunterschiede

Um die Begrif­fe Künst­li­che Intel­li­genz (KI), Machi­ne Lear­ning (ML) und Deep Lear­ning (DL) klar von­ein­an­der abzu­gren­zen, hilft es, sie als eine Rei­he von kon­zen­tri­schen Krei­sen zu betrach­ten, bei der jeder inne­re Kreis eine spe­zi­fi­sche­re Teil­men­ge des äuße­ren Krei­ses dar­stellt.

An der Spit­ze steht die Künst­li­che Intel­li­genz. KI ist das wei­te Feld, das sich mit der Schaf­fung von Sys­te­men befasst, die Auf­ga­ben aus­füh­ren kön­nen, die typi­scher­wei­se mensch­li­che Intel­li­genz erfor­dern. Das Ziel von KI ist es, Maschi­nen intel­li­gent agie­ren zu las­sen, sei es durch Logik, Regel­wer­ke oder eben durch Ler­nen. KI ist somit das über­ge­ord­ne­te Ziel oder die Visi­on von intel­li­gen­ten Maschi­nen.

Inner­halb der KI befin­det sich das Machi­ne Lear­ning. ML ist eine Metho­de oder ein Ansatz zur Rea­li­sie­rung von Künst­li­cher Intel­li­genz. Anstatt Maschi­nen expli­zit für jede mög­li­che Situa­ti­on zu pro­gram­mie­ren, ermög­licht Machi­ne Lear­ning ihnen, aus Daten zu ler­nen und ihre Leis­tung im Lau­fe der Zeit zu ver­bes­sern, ohne dass mensch­li­ches Ein­grei­fen erfor­der­lich ist. ML-Algo­rith­men iden­ti­fi­zie­ren Mus­ter in Daten, um Vor­her­sa­gen zu tref­fen oder Ent­schei­dun­gen zu fäl­len. Es ist ein Werk­zeug inner­halb des KI-Werk­zeug­kas­tens.

Das inners­te Kon­zept ist Deep Lear­ning. DL ist eine spe­zi­fi­sche Tech­nik inner­halb des Machi­ne Lear­nings. Es ist eine Art und Wei­se, wie ML rea­li­siert wer­den kann. Deep Lear­ning nutzt, wie im vor­he­ri­gen Abschnitt beschrie­ben, tie­fe neu­ro­na­le Net­ze, um aus gro­ßen Daten­men­gen zu ler­nen. Wäh­rend ML tra­di­tio­nel­le Algo­rith­men wie Sup­port Vec­tor Machi­nes oder Ent­schei­dungs­bäu­me umfas­sen kann, kon­zen­triert sich DL aus­schließ­lich auf mehr­schich­ti­ge neu­ro­na­le Net­ze. Deep Lear­ning ist somit eine spe­zia­li­sier­te Metho­de inner­halb des ML.

Zusam­men­fas­send lässt sich sagen: KI ist das all­ge­mei­ne Kon­zept der maschi­nel­len Intel­li­genz. ML ist ein Weg, KI zu errei­chen, indem Maschi­nen ler­nen, sich selbst zu ver­bes­sern. DL ist eine spe­zi­el­le Form des ML, die tie­fe neu­ro­na­le Net­ze ver­wen­det, um kom­ple­xe Mus­ter zu erken­nen. Sie sind nicht kon­kur­rie­ren­de Kon­zep­te, son­dern ste­hen in einer kla­ren Hier­ar­chie zuein­an­der: DL ist ein Teil­be­reich von ML, und ML ist ein Teil­be­reich von KI. Die Abgren­zung von Machi­ne Lear­ning und Deep Lear­ning und die Rol­le neu­ro­na­ler Net­ze wer­den in die­ser Quel­le wei­ter beleuch­tet: Machi­ne Lear­ning vs. Deep Lear­ning: Wo ist der Unter­schied? – Die­ser Arti­kel erklärt die fei­ne­ren Unter­schie­de zwi­schen ML und DL und betont die Bedeu­tung der Archi­tek­tur.

Anwendungsbeispiele und Grenzen

Die Tech­no­lo­gien Künst­li­che Intel­li­genz (KI), Machi­ne Lear­ning (ML) und Deep Lear­ning (DL) haben bereits heu­te viel­fäl­ti­ge und weit­rei­chen­de Aus­wir­kun­gen auf nahe­zu alle Berei­che unse­res Lebens und der Wirt­schaft. Jede Ebe­ne die­ser Hier­ar­chie ermög­licht spe­zi­fi­sche Arten von Anwen­dun­gen, wobei die Kom­ple­xi­tät der Auf­ga­be oft den Ein­satz von fort­ge­schrit­te­ne­ren Metho­den wie Deep Lear­ning erfor­dert.

Ein ein­fa­ches KI-Sys­tem im Sin­ne der schwa­chen KI könn­te bei­spiels­wei­se ein regel­ba­sier­tes Exper­ten­sys­tem sein, das Dia­gno­sen anhand vor­de­fi­nier­ter Sym­pto­me stellt. Sol­che Sys­te­me imi­tie­ren mensch­li­ches Schluss­fol­gern, aber ohne ech­tes Ler­nen oder Anpas­sungs­fä­hig­keit.

Machi­ne Lear­ning-Anwen­dun­gen sind weit ver­brei­tet. Spam-Fil­ter, die E‑Mails anhand von Merk­ma­len als Spam klas­si­fi­zie­ren, Emp­feh­lungs­sys­te­me auf Strea­ming-Platt­for­men oder im E‑Commerce, die auf Basis des Nut­zer­ver­hal­tens per­so­na­li­sier­te Vor­schlä­ge machen, und Algo­rith­men zur Kre­dit­wür­dig­keits­prü­fung sind klas­si­sche Bei­spie­le für ML. Hier ler­nen die Sys­te­me aus his­to­ri­schen Daten, um Vor­her­sa­gen oder Ent­schei­dun­gen zu tref­fen.

Deep Lear­ning glänzt beson­ders bei Auf­ga­ben, die eine kom­ple­xe Mus­ter­er­ken­nung in unstruk­tu­rier­ten Daten erfor­dern. Sprach­as­sis­ten­ten wie Siri oder Ale­xa nut­zen DL für die Sprach­er­ken­nung und das Ver­ständ­nis natür­li­cher Spra­che. Die Bil­der­ken­nung in sozia­len Medi­en, bei der auto­ma­tisch Gesich­ter mar­kiert oder Objek­te iden­ti­fi­ziert wer­den, basiert eben­falls auf DL. In der Medi­zin wird DL für die Ana­ly­se von medi­zi­ni­schen Bil­dern wie Rönt­gen­auf­nah­men oder MRTs ein­ge­setzt, um Tumo­re oder ande­re Anoma­lien zu erken­nen. Auto­no­me Fahr­zeu­ge ver­las­sen sich stark auf DL-Model­le, um die Umge­bung wahr­zu­neh­men, Objek­te zu klas­si­fi­zie­ren und Fahr­ent­schei­dun­gen zu tref­fen.

Trotz der beein­dru­cken­den Fort­schrit­te und der brei­ten Palet­te von Anwen­dun­gen gibt es auch Gren­zen und Her­aus­for­de­run­gen, die mit die­sen Tech­no­lo­gien ver­bun­den sind. Ins­be­son­de­re Deep Lear­ning-Model­le benö­ti­gen oft sehr gro­ße Men­gen an hoch­wer­ti­gen, gela­bel­ten Daten, um effek­tiv trai­niert zu wer­den. Die Beschaf­fung und Auf­be­rei­tung sol­cher Daten­sät­ze kann zeit­auf­wen­dig und teu­er sein.

Ein wei­te­res wich­ti­ges The­ma sind ethi­sche Fra­gen und poten­zi­el­le Bias in den Daten und Algo­rith­men. Wenn Trai­nings­da­ten Vor­ur­tei­le ent­hal­ten, kön­nen die trai­nier­ten KI‑, ML- oder DL-Sys­te­me die­se Vor­ur­tei­le über­neh­men und dis­kri­mi­nie­ren­de Ergeb­nis­se lie­fern. Die “Blackbox”-Natur man­cher Deep-Lear­ning-Model­le, bei denen es schwie­rig ist zu ver­ste­hen, war­um eine bestimm­te Ent­schei­dung getrof­fen wur­de, kann in kri­ti­schen Anwen­dun­gen wie der medi­zi­ni­schen Dia­gno­se oder auto­no­men Fah­ren pro­ble­ma­tisch sein. Die Trans­pa­renz und Erklär­bar­keit (Explainable AI) von Model­len sind daher wich­ti­ge For­schungs­be­rei­che. Zudem stel­len die Rechen­leis­tung und der Ener­gie­ver­brauch für das Trai­ning gro­ßer DL-Model­le eine Her­aus­for­de­rung dar.

Fazit

Zusam­men­fas­send lässt sich sagen, dass Künst­li­che Intel­li­genz das wei­te Feld der maschi­nel­len Intel­li­genz ist, Machi­ne Lear­ning ein wich­ti­ger Ansatz inner­halb der KI, der Maschi­nen das Ler­nen aus Daten ermög­licht, und Deep Lear­ning eine spe­zia­li­sier­te ML-Tech­nik, die auf tie­fen neu­ro­na­len Net­zen basiert. Das Ver­ständ­nis die­ser Unter­schie­de ist ent­schei­dend, um die Mög­lich­kei­ten und Gren­zen der jewei­li­gen Tech­no­lo­gien rich­tig ein­zu­schät­zen und ihr Poten­zi­al für zukünf­ti­ge Inno­va­tio­nen voll aus­zu­schöp­fen. Sie sind kei­ne kon­kur­rie­ren­den Kon­zep­te, son­dern bau­en auf­ein­an­der auf und trei­ben gemein­sam die Ent­wick­lung intel­li­gen­ter Sys­te­me vor­an.

Weiterführende Quellen

  • AI vs. Machi­ne Lear­ning vs. Deep Lear­ning vs. Neu­ral Net­works | IBM – Die­se Quel­le bie­tet eine gute Über­sicht über die Bezie­hun­gen zwi­schen AI, ML, DL und Neu­ro­na­len Net­zen.
  • What’s the Dif­fe­rence Bet­ween AI, Machi­ne Lear­ning, and Deep … – Der Arti­kel von Ora­cle erklärt die Hier­ar­chie von AI, ML und Deep Lear­ning als Teil­men­gen von­ein­an­der.
  • AI vs. Machi­ne Lear­ning: How Do They Dif­fer? | Goog­le Cloud – Die­ser Link von Goog­le Cloud beleuch­tet ins­be­son­de­re die Unter­schei­dung zwi­schen Künst­li­cher Intel­li­genz und Machi­ne Lear­ning.
  • Dif­fe­rence bet­ween AI, ML, LLM, and Gene­ra­ti­ve AI – Die­se Quel­le hilft, die Kon­zep­te AI, ML und DL im Kon­text wei­te­rer aktu­el­ler Begrif­fe wie LLM und Gene­ra­ti­ve AI zu ver­or­ten.

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